Wird das Mietverhältnis beendet, kann der Vermieter auch wegen streitiger Forderungen auf die Mietkaution zugreifen. Das hat der Bundesgerichtshof klar gestellt. Zugleich stellte das Gericht fest, dass eine Kautionsabrechnung auch durch schlüssiges Verhalten des Vermieters erfolgen kann.
Fall: Mieter einer Wohnung leisteten beim Einzug im Jahr 2005 eine Mietkaution von 1.680 Euro in bar. Seit Mai 2014 stritten sie mit dem Vermieter über angebliche Mängel der Wohnung und zahlten über mehrere Monate nur eine geminderte Miete. Im Februar 2015 endete das Mietverhältnis mit der außerordentlichen Kündigung des Mieters. Daraufhin klagte der Vermieter auf Zahlung der einbehaltenen Miete, einen Mietausfallschaden, Ersatz von Gutachter- und Renovierungskosten sowie Nebenkostennachforderungen. Die geforderte Summe belief sich auf rund 6.000 Euro.
Das Amtsgericht verurteilte die Mieter zur Zahlung von rund 5.000 Euro. Das Landgericht reduzierte diesen Betrag um rund 1.700 Euro; unter anderem deshalb, weil die Mieter in zweiter Instanz mit einem Anspruch auf Rückzahlung der zu Beginn des Mietverhältnisses gezahlten Barkaution aufgerechnet hatten.