Wer ein eigenes Heim erwerben möchte, sollte vorher seine Sparstrümpfe prüfen. Denn beim Eigenkapital gilt die simpelste aller Faustregeln: Je mehr, desto besser. Je mehr Eigenkapital Immobilieninteressenten einbringen, desto sicherer ist die Baufinanzierung. Das belohnen viele Banken mit niedrigeren Zinsen, und das Darlehen kann dadurch erheblich preiswerter werden. Doch wie kommen angehende Eigenheimbesitzer an mehr eigenes Kapital? Da Sparen aufgrund der niedrigen Zinsen kaum rentabel ist, lassen sich Rücklagen aus Tages- und Festgeldkonten guten Gewissens in die eigene Immobilie investieren. Auch fällige Bausparverträge, Erbschaften oder Privatkredite aus dem Familienkreis erhöhen die eigenen Geldmittel.
Budget-Tipp 2: Optimierung bestehender Kredite
Über einen Ratenkredit mit hohen Zinsen sollte sich derzeit niemand ärgern, denn: Mit einer einfachen Umschuldung können Kreditnehmer ihre laufenden Darlehen optimieren und in der aktuellen Niedrigzinsphase oft viel Geld sparen – und das in der Regel sogar dann, wenn beim Wechsel der Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Die Fachleute prüfen beispielsweise, ob es für den Kunden günstiger ist, bereits bestehende Darlehen umzuschulden, und tatsächlich sind fast immer günstigere Konditionen zu bekommen. Damit hat der Kreditnehmer mehr Geld zur Verfügung, welches er in die Baufinanzierung einbringen kann – und das wirkt sich wiederum günstig auf die Konditionen aus. Wer Privatkredite aufgenommen hat und dennoch ein Eigenheim finanzieren will, sollte in jedem Fall ein regelmäßiges Einkommen haben. Und: Das eigene Vermögen, bestehend aus Bankguthaben, Aktiendepots, Immobilien oder anderen Vermögenswerten, sollte mindestens so hoch sein wie die laufenden Kreditverpflichtungen. Im besten Fall fließt ein Teil dieses Privatvermögens zudem als Eigenkapital in die Baufinanzierung ein.
Budget-Tipp 3: Augen auf beim Grundstückskauf!
In Sachsen werden 3,5 Prozent Grunderwerbsteuer beim Kauf einer Immobilie fällig. Die Höhe des Steuersatzes unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland – die Sachsen sind da neben den Bayern am günstigsten. In einigen Bundesländern hat sich dieser Steuersatz seit 2006 nahezu verdoppelt. Doch auch bei 3,5 Prozent – bemessen wird nach der Summe für Grundstück und Haus. Sparen kann man vor allem bei einem Neubau: Wenn der Bauherr Grundstückskauf und Bauauftrag getrennt voneinander vornimmt, wird die Grunderwerbsteuer nur nach dem Grundstückspreis bemessen und der eigentliche Bau der Immobilie von der Besteuerung befreit. Damit das Finanzamt nicht nachträglich zur Kasse bittet, ist allerdings einiges zu beachten: Grundstück und Haus müssen nicht nur unabhängig voneinander erworben werden, der Verkäufer des Grundstücks und der Bauunternehmer dürfen auch nicht wirtschaftlich miteinander verflochten sein. Zudem sollte zwischen Grundstückskauf und Baubeginn eine Frist von mindestens sechs Monaten verstreichen. Auch beim Hauskauf gibt es Sparpotenzial: Nicht fest mit dem Gebäude verbundenes Inventar kann beim Kauf eines fertigen Eigenheims von der Besteuerung ausgeschlossen werden. Dazu zählen unter Umständen die Küche, Markisen oder Schränke. Kleiner Tipp am Rande: Obwohl die Versuchung groß ist – das eigene Budget schönzurechnen macht keinen Sinn. Zum einen muss die Rate über einen langen Zeitraum gut tragbar sein, zum anderen berechnet die Bank die monatlichen Lebenshaltungskosten ohnehin anhand von Pauschalen.
Quelle: sz-immo